Moers war lange Zeit die einzige Stadt, welche im Ruhrgebiet offene Daten angeboten hat (und so richtig glücklich ist Moers bei dieser Zuordnung ja auch nicht und bevorzugen den Niederrhein 😉 ). Mit dieser Woche hat sich das auf jeden Fall geändert: Bochum wurde NRWs OpenData Stadt Nr. 6.
Die Presseeinladung dazu war fast ein wenig unscheinbar, präsentiert wurde das neue Angebot auf der regelmäßigen montäglichen Pressekonferenz der Stadt. Aber statt nur ein paar Ankündigen was gemacht werden könnte wurden Ergebnisse präsentiert. Die wichtigsten Änderungen dürfte eine übersichtliche Sammlung aller Online-Dienste auf einer Seite sein (welche man sonst nie gefunden hätte) – und ein OpenData Portal mit 22 Datensätzen für den Start.
Viele Impulse und Eigenengagement ergeben OpenData
Das Thema begleitet die Stadt scheinbar schon seit etwa zwei Jahren, und auch der Start von OpenRuhr:RIS schien nicht unbeachtet geblieben zu sein. Der Platz 24 bei dem Ranking Online-Angebote aller NRW-Kommunen initiiert von der Grünen Landtagsfraktion (bei der OpenRuhr und die OKF als Experte herangezogen wurde) hat dann wohl endgültig das dafür gesorgt dass man zeigen wollte: Bochum kann mehr. Ein knappes halbes Jahr später gibt es nun die Ergebnisse.
OpenData möglich ohne viel Geld
Bemerkenswert ist auch die Situation unter der die Datensätze gesammelt wurden. Bochum hat finanziell die eine oder andere Schwierigkeit zu meistern, so dass es aktuell (wieder) in der Haushaltssperre ist. Unter diesen Voraussetzungen das Thema OpenData zu bearbeiten zeigt, dass offene Daten nicht viel Geld kosten müssen. Bemerkenswert ist auch die sehr pragmatische Herangehensweise des Angebotes: die Initiative kommt aus der Verwaltung, und zunächst nutzt man das stadteigene CMS, um die Daten bereitzustellen – beides aus er “OpenData-Stadt” Moers bekannte Strategien.
Die Zukunft: mehr Datensätze, eine App, …
Auf der Pressekonferenz haben die Vertreter der Stadt dazu aufgefordert, dass sie gerne weitere Daten bereitstellen würden, wenn die Community sagt, was sie haben möchte. Und natürlich freut sich die Stadt über Anwendungen, die auf Basis ihrer Daten entstehen.
Was schon fest geplant ist ist eine Mängelmelder-App, mit welcher dann mobil mit der GPS Position des Smartphones Daten eingereicht werden können. Dies scheitert zur Zeit an der Haushaltssperre, womit die dafür benötigten 8.000 € nicht freigegeben werden können. Auch ein öffentliches Tracking der Anliegen ist denkbar, aber auch dafür wird Geld benötigt, da dies das Stadt-CMS so nicht hergibt.
Wir als OpenRuhr würden uns sehr freuen, wenn aus den Daten spannende Apps entstehen würden – dieses Blog dient dann auch gerne zur Vorstellung. Bislang eignen sich die Daten für Karten-Visualisierungen, aber je mehr Datensätze bereitgestellt, desto eher lassen sich da auch Daten verknüpfen.
UPDATE: Für die erste Inspiration sammeln wir in einem Etherpad weitere interessante Datensätze, die wir dann der Stadt Bochum übergeben. Ziel sollte v.a. sein, dass dann am Ende auch tatsächlich Anwendungen auf Basis dieser Daten geschaffen werden können.